Elektrosmog Grenzwerte Schweiz
Was gilt in der Schweiz und Liechtenstein? – Ein Überblick für alle, die Klarheit möchten.
Wenn von „Elektrosmog“ die Rede ist, geht es um elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder. Sie entstehen durch Stromleitungen, Mobilfunk, WLAN, Haushaltgeräte und viele technische Anlagen. Damit diese Felder uns nicht schaden, gibt es in der Schweiz klare Grenzwerte – festgelegt in der NISV (Verordnung über nichtionisierende Strahlung). Auch Liechtenstein folgt denselben Regeln.
1. Zwei Arten von Grenzwerten
- Immissionsgrenzwert: schützt vor gesundheitlichen Schäden. Er darf nie überschritten werden.
 - Anlagegrenzwert: gilt zusätzlich an sensiblen Orten wie Wohnungen, Schulen oder Kindergärten. Er ist deutlich tiefer und dient der Vorsorge.
 
2. Niederfrequente Felder (z. B. Stromleitungen, Trafos, 50 Hz)
Elektrisches Feld
Entsteht, sobald Spannung anliegt – also auch bei ausgeschaltetem Gerät, wenn es eingesteckt ist.
- Grenzwert: 5 000 V/m (5 kV/m)
 - Typische Werte: unter 50 V/m in Wohnräumen
 
Magnetisches Feld
Tritt auf, wenn Strom fliesst – etwa beim Betrieb von Leitungen, Motoren oder Heizungen.
- Immissionsgrenzwert: 100 µT (Mikrotesla)
 - Anlagegrenzwert (Wohnung, Schule etc.): 1 µT
 - Typische Werte: 0.05–0.3 µT in Wohnungen, höher direkt unter Leitungen
 
3. Hochfrequente Strahlung (Mobilfunk, WLAN, 5G, Bluetooth)
Diese Wellen werden für drahtlose Kommunikation genutzt. Entscheidend ist hier die elektrische Feldstärke (V/m), die angibt, wie stark die Strahlung ist.
| Frequenzbereich | Typisches Beispiel | Immissionsgrenzwert | Anlagegrenzwert (Wohnräume, Schulen) | 
|---|---|---|---|
| 10–400 MHz | UKW, Funk | 28 V/m | 4 V/m | 
| 700 MHz | LTE 700 | 36 V/m | 4 V/m | 
| 900 MHz | GSM, LTE | 42 V/m | 4 V/m | 
| 1 800–2 600 MHz | 4G, 5G | 58–61 V/m | 6 V/m | 
| 3 500 MHz | 5G-NR | 61 V/m | 5 V/m | 
Die Werte gelten als 6-Minuten-Mittelwert, also nicht für ganz kurze Spitzen. An Orten mit empfindlicher Nutzung darf die Strahlung nur einen Bruchteil des Immissionsgrenzwerts betragen.
4. Wie misst man Elektrosmog richtig?
Eine Elektrosmog-Messung unterscheidet zwischen nieder- und hochfrequenten Feldern. Dabei werden elektrische und magnetische Komponenten separat gemessen. Professionelle Messungen erfolgen:
- mit kalibrierten Geräten nach SBM-2015-Richtwerten (Baubiologie Standard)
 - im Schlafbereich meist in µT (Magnetfeld) und V/m (elektrisches Feld)
 - bei WLAN, DECT, 5G in µW/m² oder V/m
 
5. Internationale Richtlinien (ICNIRP)
Die ICNIRP ist die internationale Fachkommission für Strahlenschutz. Sie legt Empfehlungen fest, auf denen die meisten Länder ihre Gesetze aufbauen.
Allgemeinbevölkerung
- 50 Hz: 5 kV/m, 100 µT
 - 900 MHz: 42 V/m
 - 1 800 MHz: 58 V/m
 - 2 GHz–6 GHz: 61 V/m
 
Beruflich Exponierte
- 50 Hz: 10 kV/m, 500 µT
 - 900 MHz: 94 V/m
 - 2 GHz–6 GHz: 137 V/m
 
6. Fazit: Was bedeuten die Grenzwerte für dich?
- Die gesetzlichen Grenzwerte verhindern akute Gesundheitsgefahren.
 - Die Anlagegrenzwerte bieten zusätzlichen Schutz für empfindliche Orte.
 - Vorsorglich lohnt es sich, die Belastung im Alltag weiter zu senken – besonders im Schlafzimmer.
 
Mit einer professionellen Messung siehst du schnell, wo die Hauptquellen liegen, und wie du die Strahlung mit einfachen Massnahmen deutlich reduzieren kannst.
Quellen
Professionelle Messung der Strahlung
Unsere Messungen basieren auf dem Baubiologie-Standard SBM-2015 und berücksichtigen die offiziellen NISV-Grenzwerte der Schweiz. Mehr über unsere Messdienstleistung erfahren.
